Wie funktioniert das Prinzip Rechnungskauf?


Im Bereich der Wirtschaft existieren viele verschiedene Möglichkeiten, Rechnungen zu begleichen. Von einer Überweisung über Lastschriften bis hin zur Zahlung per Kreditkarte oder Online-Zahlungsanbieter. Darüber hinaus existiert auch noch das Prinzip Rechnungskauf. Doch was ist das genau? Wie funktioniert der Rechnungskauf und wie setzt er sich von anderen Zahlungsmöglichkeiten ab?

Rechnungskauf, Bildquelle: Pixabay

Rechnungskauf, Bildquelle: Pixabay

Welche Faktoren sind bei einer Bezahlung wichtig?

Ein Online-Shop mit tollen Angeboten und attraktiven Preisen – das kann Spass machen. Doch trotzdem ist es wichtig, einen Blick in Zahlungsbedingungen zu werfen. Dabei spielen unterschiedliche Faktoren eine wichtige Rolle:

  • Dauer der Zahlung: Hierbei geht es darum, wann der Shop-Betreiber die Zahlung erhält. Einige Zahlungsarten wie die Überweisung brauchen oft mindestens einen Tag, bis der Empfänger die Bestätigung bekommen hat. Vorher kann oft die Ware nicht rausgeschickt werden. Andere Zahlungen wie die Lastschrift oder auch die Zahlung per Zahlungsanbieter (PayPal, Echtzeitüberweisung) lösen sofort eine Bestätigung aus. So können Käufer schneller die Ware erhalten.
  • Kreditvergabe: Wird bei der Zahlung ein Kredit vergeben? Dies ist immer dann der Fall, wenn der Kunde erst die Ware erhält und später zahlen muss. Auch dies ist im weiteren Sinne ein Darlehen. So wird beim Rechnungslauf zum Beispiel erst die Ware verschickt und später bei Erhalt der Rechnung bezahlt. Hier lassen sich weitere wichtige Informationen dazu finden.
  • Gebühren: Fallen für die Bezahlung irgendwelche Gebühren an? Viele Zahlungen sind gebührenfrei, jedoch erheben einige Online-Shops zum Beispiel Gebühren für die Bezahlung via PayPal. In diesem Fall geben sie die Kosten weiter, die ihnen selbst durch diese Zahlungsmethode entstehen.

Wie funktioniert der Rechnungskauf?

Der Rechnungskauf ist ein relativ einfaches Prinzip, welches schon sehr lange existiert. Das Ganze hat folgenden Ablauf:

  1. Kunden kaufen im Shop eine Ware
  2. Die Ware mit an den Kunden versendet
  3. Kunden erhalten parallel eine Rechnung über die Ware mit einem Zahlungsziel
  4. Kunden bezahlen innerhalb der Zahlungsfrist

Im Vergleich zu vielen anderen Zahlungsmöglichkeiten eröffnet dies den Kunden vor allem einen großen Vorteil: Sie erhalten die Ware sofort, müssen dafür allerdings erst später bezahlen. 

Wie schneidet der Rechnungskauf im Hinblick auf die obigen Faktoren ab?

Der Rechnungskauf bietet vor allem für Kunden enorme Vorteile. Sie erhalten zum einen die Ware sofort und müssen erst später zahlen. Somit räumt der Lieferant also zeitweise einen Kredit ein. Die Abwicklung ist für Kunden also sehr schnell und bringt zusätzlich keine Gebühren mit sich.

Shop-Betreiber müssen hingegen den Nachteil der Unsicherheit in Kauf nehmen. Schließlich könnte es immer passieren, dass Kunden nach Erhalt der Ware nicht bezahlen. In diesem Fall müssten Händler das Mahnwesen bemühen oder am Ende gar rechtliche Schritte einleiten. 

Warum wird der Rechnungskauf trotzdem möglich?

Es gibt Händler, die ihren Kunden durch den Rechnungskauf quasi ein weiteres Argument liefern wollen, bei ihnen zu bestellen. Das Einräumen dieser Zahlungsmethode lässt sich also eher in das Marketing einordnen. Mittlerweile bietet sogar PayPal den Händlern sogar an, auch über den Zahlungsdienst eine Zahlungsfrist für den Einkauf einzuräumen. 

Welche Voraussetzungen bringt der Rechnungskauf mit sich?

Da Händler mit einem Rechnungskauf immer ein gewisses Risiko eingehen, ist dieser oft an bestimmte Bedingungen geknüpft. Dazu gehören:

  • Bonität: Der Händler prüft die Bonität der Kunden durch eine entsprechende Auskunftei. Wird dabei eine gute Bonität bescheinigt, steht dem Rechnungskauf nichts im Wege.  
  • Bestandskunden: Oft können Neukunden noch keinen Rechnungskauf nutzen oder dieser ist an bestimmte Beträge gebunden. Erweisen sich Kunden hingegen bei ihren ersten Einkäufen als verlässlich, wird später auch der Rechnungskauf angeboten.

Welche Nachteile bringt der Rechnungskauf mit sich?

Verbraucher haben durch den Rechnungskauf fast nur Vorteile. Sollten viele Einkäufe per Rechnungskauf getätigt werden, kann es allerdings zu Problemen kommen. Das Ganze ähnelt dem Shopping per Kreditkarte: 

  • Fehlender Überblick
  • Zu hohe Ausgaben

Wer also nicht mehr weiß, was noch alles zu bezahlen ist, übernimmt sich mitunter finanziell – und das, ohne es zu merken. 

Prinzip Rechnungskauf: Auch heute noch sehr beliebt

Der Rechnungskauf bedeutet für Verbraucher viele Vorteile. So kann sofort Ware bestellt werden, die erst später bezahlt werden muss. Doch dieser Weg steht nicht jedem offen: Viele Händler führen vorher Bonitäts-Checks durch und bieten Neukunden den Rechnungskauf oft nur sehr begrenzt an. Wer dabei die Übersicht behält, kann das Prinzip Rechnungskauf jedoch zu seinem Vorteil nutzen.

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