Die besten Methoden, um eine Sprache zu lernen


Eine neue Sprache zu erlernen, fällt dem einen leicht, dem anderen allerdings eher schwer. In der Schule haben viele Schüler gerade in Fächern wie Englisch oder Spanisch deshalb große Probleme, dem Unterrichtsstoff folgen zu können. Dabei können innerhalb des Lernens einer Sprache ganz unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. So fällt es dem einen leichter, die Grammatik zu verstehen und anzuwenden, ein anderer Schüler hingegen kann sich besser Vokabeln merken. Beide Aspekte sind allerdings gleichermaßen wichtig. Sollte ernsthaft der Wunsch bestehen, eine Sprache fließend oder zumindest gut sprechen zu können, reicht meist das Erlernte im Unterricht nicht aus. In diesem Fall und auch um bessere Noten im Unterricht zu erhalten, können außerhalb der Schule verschiedene Methoden Verwendung finden:

1. Nachhilfeunterricht
Hierbei handelt es sich nicht um den Nachhilfeunterricht, der selbst in Anspruch genommen wird. Der Schüler selbst gibt anderen Mitschülern oder auch Kindern aus jüngeren Klassenstufen Nachhilfe in der jeweiligen Sprache. Sicherlich sollte hierbei bereits ein gewisses Maß an Verständnis sowie Wissen vorliegen. Das Schulen anderer schafft bei richtiger Vorbereitung aber für einen selbst eine solide Basis in Bezug auf Grammatik und Vokabular. Schließlich lernt nicht nur der Nachhilfeschüler, sondern auch der Nachhilfelehrer dazu.

2. Birkenbihl-Methode
Vera Birkenbihl ging es bei der Entwicklung der Methode darum, den Menschen wieder Spaß am Lernen zu ermöglichen, weshalb auch ein zentraler Aspekt das Lernen über Bilder ist, so dass lange Sätze oder Texte hier kaum zu finden sind. Auf der Webseite birkenbihl-sprachen.com wird die Methodik übersichtlich beschrieben, indem im Prinzip zwei Lernsäulen, die wiederum jeweils aus zwei Lernmethoden bestehen, beschrieben werden:

  • Sprache verstehen:

    • „De-Kodieren“: Hier sollen die fremden Vokabeln versucht werden, wortwörtlich in die eigene Sprache zu übersetzen
    • „Aktiv Hören“: Hier sollen Texte von Muttersprachlern verfolgt werden und dabei wird der selbst übersetzte Text gelesen
  • Sprache sprechen:

    • „Passiv Hören“: Hier läuft neben einer Tätigkeit ein Fremdsprachentext. Laut Birkenbihl prägt sich die Sprache auch dann ein.
    • „Aktivitäten“: Sprache bei Unternehmungen praktisch anwenden, beispielsweise durch eine Sprachreise.

3. Film und Fernsehen
Hierzu gehört sicherlich viel Selbstdisziplin, denn gerade dann, wenn die Sprachkenntnisse noch nicht so gut ausgeprägt sind, kann das Umschalten in die eigene Muttersprache sehr verlockend sein. Deshalb empfiehlt sich die Erstellung eines kleinen Planes, denn es muss nicht gleich zu Beginn die Lieblingskrimiserie sein, die Hauptdarsteller mit starkem texanischem Akzent hat. Hilfreich könnte folgende Vorgehensweise am Beispiel der Sprache Englisch sein:

(1) Einfachen Trickfilm auf Englisch mit deutschem Untertitel schauen.
(2) Danach gleichen Trickfilm auf Englisch ohne deutschen Untertitel schauen.
(3) Einfache Komödie auf Englisch mit deutschem Untertitel schauen.
(4) Danach gleiche Komödie auf Englisch ohne deutschem Untertitel schauen.
(5) Anspruchsvolleren Film auf Englisch mit deutschem Untertitel schauen.
(6) Danach gleichen Film auf Englisch ohne deutschem Untertitel schauen.
(7) Usw.

Im Grunde könnte die Aufzählung stets so weiter gehen. Wichtig ist den Anspruch jeweils zu erhöhen. Natürlich ist es auch denkbar, sollte der Lerneffekt nicht so schnell eintreffen wie gewünscht, mehrere Wiederholungen vorzunehmen, oder aber mehrere Filme oder Serien auf dem etwa gleichen Niveau zu schauen.

4. Online-Sprachkurse
Ein Lernfeld, das nicht nur zu Hause genutzt wird, sondern auch immer mehr in Schulen Anklang findet – die Möglichkeit, im Internet Sprachen zu lernen. Die Vorteile sind, dass die Kosten recht günstig sind und vor allem verschiedene mediale Instrumente wie Text, Bilder oder auch Videos zum Lernen zur Verfügung stehen. Ein ebenfalls zu erwähnender Aspekt ist, dass das Lernen individuell, nach eigenen Zeitvorgaben erfolgen kann. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter, die selbst unterschiedliche Methoden anwenden. Zu nennen sei hier beispielsweise Papagei.com, dem drei Aspekte beim Sprachenlernen wichtig sind: Die Lernenden sollen in ein fremdsprachliches Umfeld hinein versetzt werden, durch Aufgaben soll Interaktivität gefördert werden und anhand von Lernvideos soll sich das Gefühl für die Sprache verbessern. Dadurch, dass die meisten Online-Sprachkurse nicht kostenfrei sind, sollte die Motivation zumindest stärker sein als beim Selbststudium. Viele Online-Sprachkurse gibt es mittlerweile als Apps.

5. Sprachreisen
Sie sind und bleiben die zum einen klassischste aber gleichzeitig auch die effektivste Art und Weise, eine Sprache zu erlernen. Selbst wenn zu Beginn fast gar keine Sprachkenntnisse vorliegen, der Anfang dadurch schwer ist, lernen die meisten doch recht schnell im Gegensatz zum Schulsystem. Neben der Sprache sind aber wohl die gewonnenen Eindrücke vom neuen Land, von den Menschen und den Ausflügen unersetzlich. Großes Manko: Die Kosten. Je nachdem, kann so eine Reise locker an die tausend Euro kosten. Es empfiehlt sich bei der eigenen Schule nachzufragen, ob es Austauschprogramme, Partnerschulen in anderen Ländern oder andere günstige Möglichkeiten gibt.

Insgesamt sollte jeder für sich selbst entscheiden, welche Lernmethode ihm am meisten liegt. Wichtig ist, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen. Notfalls hilft sicherlich auch ein Gespräch mit dem jeweiligen Englisch- oder anderem Sprachenlehrer, dieser kann oftmals objektiv einschätzen, was für einen die beste Variante ist.

Bild 1: Pixabay.com © Nemo
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