Gefahren fĂŒr Kinder im Internet ausschalten


Das Internet bietet unvergleichliche Chancen, gerade fĂŒr Kinder. Es lĂ€sst aber auch Gefahren bis ins Kinderzimmer vordringen, die zuvor auf die Außenwelt beschrĂ€nkt waren. Die klassischen Schutzmechanismen greifen hier nicht mehr, die virtuelle TĂŒr des Internets durchlöchert den Schutz der nach außen geschlossenen Wohnung. In der Schule und im Freizeitbereich sieht es Ă€hnlich aus. Wie lĂ€sst sich die verlorene Abgrenzung wieder zurĂŒckgewinnen?

Welche Gefahren fĂŒr Kinder lauern im Internet?

Die GefĂ€hrdungen im Internet unterscheiden sich im Prinzip nicht von denjenigen, die Kindern außerhalb der geschĂŒtzten Wohnung, etwa auf dem Weg zur Schule begegnen. Ein scheinbar freundlicher Mensch spricht sie an und nutzt zum Beispiel die Neugier, das MitgefĂŒhl oder den Stolz des Kindes aus, um es zu einer bestimmten Handlung zu bewegen, eventuell auch durch den Einsatz von Drohungen. Im Internet sind diese GefĂ€hrdungen aber noch subtiler, weil sich der Kontakt auf schriftliche Nachrichten, Bilder und vielleicht noch Videos beschrĂ€nkt. Das lĂ€sst der Phantasie mehr Spielraum als eine direkte Begegnung.

Wie die Gefahren selbst, sind auch die Schutzmaßnahmen im Internet prinzipiell die gleichen wie in der realen Welt. Sie lassen sich in drei Gruppen einteilen, in Maßnahmen die

– Gefahren fernhalten
– ĂŒber Risiken aufklĂ€ren
– aktive Bedrohungen erkennen

Wie lassen sich diese Maßnahmen zum Schutz von Kindern im Internet umsetzen? Den Internetzugang vollstĂ€ndig zu verweigern, ist keine gute Idee. Einerseits nimmt es den Kindern die Möglichkeit, den Umgang mit dem Medium Internet zu erlernen. Andererseits kann es nicht verhindern, dass sie zum Beispiel bei Freunden einen umso unkontrollierten Zugang zum Internet finden. Besser ist es da, nur den Zugriff auf potentiell schĂ€dliche Angebote zu sperren beziehungsweise nur wertvolle und hilfreiche Angebote zuzulassen. Diese beiden Strategien sind mit Kinder- und Jugendschutzsoftware realisierbar. Auf dem PC oder MobilgerĂ€t installiert, ermöglichen diese Programme, Webseiten, Chatprogramme, Soziale Netzwerke, Online-Games und dergleichen zu filtern. Dabei unterscheiden sich die Systeme deutlich in Art und Umfang der Filtermöglichkeiten.

Nur eine Gesamtstrategie bietet optimalen Schutz

Die PrĂ€vention durch das Ausschalten schĂ€dlicher Internetangebote kann nur ein Teil eines wirksamen Kinderschutzes sein. Besonders das Filtern mit einer Blacklist, die nur bekannt gefĂ€hrliche Inhalte ausblendet, bietet keine hundertprozentige Sicherheit, da neu entstehende Gefahren erst in die Liste aufgenommen werden mĂŒssen. Auch wenn das der Hersteller selbst vornimmt, gibt es hier immer einen Zeitversatz. Trotzdem ist die Blacklist-Filterung fĂŒr Ă€ltere Kinder vorteilhaft, da sie ihnen eine grĂ¶ĂŸere Freiheit gibt und dadurch den Anreiz verringert, den Schutz zu umgehen. JĂŒngere Kinder sollten dagegen mittels einer Whitelist ausschließlich Zugang zu erwiesenermaßen einwandfreien Angeboten erhalten, beispielsweise dem FragFINN-Netzwerk.

Aber auch beim Whitelisting, das nur anerkannt positive Inhalte durchgehen lĂ€sst, können Probleme auftauchen. So wird zum Beispiel die Online-EnzyklopĂ€die Wikipedia auch an Schulen als Unterrichtsmaterial genutzt und das ist im Allgemeinen unproblematisch. Allerdings ist einerseits der neutrale Standpunkt der Artikel, aufgrund der Zusammensetzung der ehrenamtlich tĂ€tigen Autorenschaft, in bestimmten Bereichen nicht immer garantiert. Andererseits kann es in weniger gefragten Themenbereichen gelegentlich zu obskuren EintrĂ€gen kommen. Da gleitet zum Beispiel ein Artikel ĂŒber einen einfachen technischen Gegenstand, wie einen Ring, der vielleicht fĂŒr eine Hausaufgabe zu recherchieren wĂ€re, unvermittelt in eine Diskussion fragwĂŒrdiger Sexualpraktiken ab.

Auch die AufklĂ€rung und die Kontrolle mĂŒssen daher eine wesentliche Rolle beim Schutz der Kinder vor Gefahren aus dem Internet spielen, aber dabei hilft die Kinderschutzsoftware ebenfalls. Erstens enthalten die Softwaresysteme in der Regel Informationssysteme wie eine FAQ und E-Mail-, Chat oder Telefonsupport. Zweitens bieten sie oft Möglichkeiten fĂŒr das Monitoring der InternetaktivitĂ€ten der Kinder.

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